DIE EUMENIDEN


Ort


Mit DIE EUMENIDEN begeben wir uns zum zweiten Mal an einen Ort, der eng mit der Leoganger Bergbaugeschichte verbunden ist. Schon vor 3.000 Jahren und bis ins 20. Jahrhundert wurde im Schwarzleo-Tal nach den verschiedensten Erzen geschürft. Die letzte Grube, die geschlossen wurde, war 1970 der Magnesit-Abbau. Das Mineral, das man zur Herstellung von feuerfesten Ziegeln für Schmelz- und Hochöfen verwendet, wurde in Leogang sowohl unter der Erde als auch in einem großen Tagbau abgebaut, der heute abseits der regulären Wanderwege in einem Dornröschenschlaf liegt.

Am Ende eines versteckten Weges öffnet sich ein gigantischer Raum: Der Vergleich mit einem griechischen Amphitheater drängt sich auf. Und wie die antiken Theater ist der Steinbruch auf einer Nord-Süd-Achse ausgerichtet. Doch nicht nur die äußere Struktur lässt den Tagbau als idealen Spielort für DIE EUMENIDEN erscheinen. In seiner Geschichte spiegelt sich die ewige Ambivalenz des Verhältnisses zwischen Mensch und Natur. Der Ort wurde mit brachialen Eingriffen den Menschen angeeignet, ein Teil des Berges weggesprengt und ausgehöhlt, bis seine Erträge unrentabel waren. In den 40 Jahren seit seiner Schließung hat die Natur den archaischen Raum wieder zurückgenommen: Adler ziehen ihre Kreise, Eidechsen sonnen sich auf den Steinen, und außer dem nahen Bach ist kein Laut zu hören...