IM DORF


HINTER DER WELT


Ob in der Natur oder im Zusammenleben einer menschlichen Gemeinschaft – immer gibt es einen Raum jenseits des Sichtbaren. Einen Raum der Geschichten, Spekulationen, Geheimnisse, einen Raum, in den wir unsere Ängste und Sehnsüchte projizieren. HINTER DER WELT suchen wir die Orte auf, an denen wir dieses Unsichtbare verwahren.

Die Reise beginnt am Freitag IM WALD auf dem Großen Asitz, auf dem die Wildnis weitgehend verdrängt worden ist. Wer sich allerdings außerhalb des Gewohnten bewegt, wird dort immer noch dem begegnen, was die Menschen zu allen Zeiten in die Natur hineinerzählt haben.

Am Samstag gehen wir IM DORF der Geschichte dreier Kriegsgefangener nach. An den Orten, an denen sie sich 1945 zugetragen hat, fragen wir nach dem Unsichtbaren im sozialen Raum. Nach dem, was wirksam bleibt in einer Gemeinschaft, lang nachdem alle Fakten historisch erfasst worden sind.

DIE EUMENIDEN von Aischylos, die Geschichte vom Prozess um den Muttermörder Orest, bringen den Zyklus am Sonntag zum Abschluss. In einem stillgelegten Steinbruch tritt der Mensch vor ein Gericht der Götter. Natur und Zivilisation stehen einander gegenüber. 

Mit HINTER DER WELT schauen wir dorthin, wo Natur-Mythen ebenso entstehen wie die Interpretationen, aus denen sich unser Begriff von Geschichte zusammen setzt. – Und wir versuchen zu verstehen, welche Kräfte in uns diese „Wahrheiten“ immer wieder neu verhandeln.