Erzgang

Ablauf

Die Vorstellung beginnt in der Knappenstube, einer Holzhütte ca. 400 Meter vom Eingang in den Stollen entfernt. 40 Zuschauer versammeln sich, erhalten Helm und Grubengewand und erfahren vom Schicksal des schwedischen Knappen Elis Fröbom.

In zwei Gruppen werden sie ins Bergwerk geführt. Sie betreten das Stollensystem an entgegen gesetzten Enden, sodass sich ihre Wege in der Mitte kreuzen werden. Auf ihrem etwa einstündigen Gang durch den Berg begegnen sie Schauspielern, Sängern und Musikern. Die Erinnerung an das, was sie draußen erlebt haben, trifft auf den Raum und die Fragmente, mit denen sie nun konfrontiert werden. Eine wesentliche Rolle spielt dabei das Hören. Die Musik durchdringt den Raum und die Geschichte wie ein Basso Continuo und erzählt Elis’ Geschichte noch einmal auf ihre eigene Weise.

Die eigentliche Bühne ist dabei die Imagination des einzelnen Zuschauers: Erst in ihm setzt sich das Erlebnis der unterirdischen Welt zu Elis’ Geschichte zusammen. Wie in einem Querschnitt durch das Gestein zeigen sich dabei unterschiedliche Schichten gleichzeitig; der Zuschauer entscheidet selbst, wo er genauer hinsieht, wo er tiefer gräbt. Das Betreten des Berginneren wird so zum Absteigen in die archetypischen Schichten der eigenen Psyche.