Was uns hier nicht nur vorgespielt wird, sondern sich in ähnlicher Form ja auch wirklich zugetragen hat, ist keineswegs graue Vergangenheit. Gerade durch die klare Fokussierung auf ein konkretes Thema, die Dorfenge und die für die große Geschichte unbedeutenden Einzelschicksale, öffnet sich der Blick auf die Gegenwart: Gruppenbildung, Zugehörigkeit, das Fremde, Intoleranz, Angst der Herrschenden vor den Aufwieglern, Ausschluss aus der Gemeinschaft und Vertreibung sind die steten Themen der aktuellen Nachrichten. (...) Wie selbstverständlich sind die Grenzen zwischen Schauspielern, Gästen, Einheimischen und Publikum verwischt, aber auch zwischen Gegenwart und Vergangenheit, zwischen Sprechen und - wenn die Worte nicht ausreichen - dem Singen protestantischer Lieder. Unbedingt empfehlenswert. |