Protestanten!

Stimmen

Allerorten ist Festspielzeit. Wer ein ganz besonderes Theaterstück erleben möchte, muss sich allerdings sputen. In Leogang gibt o r t s z e i t „Protestanten!“ (...) Das Stück sei „beeindruckend“, so der Bischof der Evangelischen Kirche Österreich, Bünker. „ein im wahrsten Sinne des Wortes bewegendes Stück Kirchengeschichte.“

Michael Chalupka, Kronenzeitung 2. 8. 2008
 

Was uns hier nicht nur vorgespielt wird, sondern sich in ähnlicher Form ja auch wirklich zugetragen hat, ist keineswegs graue Vergangenheit. Gerade durch die klare Fokussierung auf ein konkretes Thema, die Dorfenge und die für die große Geschichte unbedeutenden Einzelschicksale, öffnet sich der Blick auf die Gegenwart: Gruppenbildung, Zugehörigkeit, das Fremde, Intoleranz, Angst der Herrschenden vor den Aufwieglern, Ausschluss aus der Gemeinschaft und Vertreibung sind die steten Themen der aktuellen Nachrichten. (...) Wie selbstverständlich sind die Grenzen zwischen Schauspielern, Gästen, Einheimischen und Publikum verwischt, aber auch zwischen Gegenwart und Vergangenheit, zwischen Sprechen und - wenn die Worte nicht ausreichen - dem Singen protestantischer Lieder. Unbedingt empfehlenswert.

M. Malkiewicz, drehpunkt kultur, 21. 7. 2008
 

Die Figuren bahnen sich in bedrängender Auseinandersetzung mit Geschichte und Schicksalen ihren Weg. Wahrhaftige Menschen, nicht schablonenhafte Protagonisten führten die mitziehenden Beteiligten an die Grenzen ihres eigenen Zwiespalts. Das Loslassen eigener Identität schmerzt mitten im Geschehen bis in das Innerste, ob es nun Überzeugung oder emotionale Verbundenheit ist, die aufgegeben werden muss. (...) In mehreren spannungsgeladenen Szenen mit Sprachgewalt und trotziger Frömmigkeit, im gemeinsamen Marsch mit sozialer und personaler Zerrissenheit sowie klangvoller Harmonie evangelischer Glaubenslieder drückte sich vergangene und aktuelle Fraglichkeit vermischter Religionskultur aus. (...) Erstaunlich wie ein Ort und eine vergangene Zeit neu belebt werden können, durch historische Recherche, kraftvolle Inszenierung und herausragendes Spiel.

Matthias Geist, SAAT September 2008