Stück
1731, nach zweihundert Jahren geheimer Religionsausübung entschließen sich die Salzburger Protestanten, erstmals öffentlich ihren Glauben zu bekennen. In der Folge müssen sie zu Tausenden ihre Heimat verlassen.
PROTESTANTEN! erzählt die Geschichte dieses Aufbruchs. Das Stück setzt ein in dem Moment, in dem nach einer landesweiten Versammlung der folgenschwere Beschluss gefasst wird, sich nicht mehr länger zu verstecken. In einer Mischung aus Sorge und Euphorie machen sich die Protestanten auf, um sich vor der weltlichen und geistlichen Obrigkeit zu bekennen: „Wir wissen nicht, ob sie uns umbringen, des Landes verweisen oder Prediger genehmigen werden...“
Aus Prozessmaterial, Briefen, Missionsakten, Verkaufs-Dokumenten und anderen Quellen wird in einer dreimonatigen Probenphase ein Stück entwickelt, das die Vorgänge in Leogang zum Anlass nimmt, um die Frage nach den Grundlagen einer solchen Entscheidung zu stellen: Was ist stärker als die Loyalität zum materiellen und immateriellen Erbe der Ahnen? Woraus entsteht ein Gewissen, das sich in erster Linie dem eigenen Erleben, der eigenen inneren Stimme verpflichtet fühlt? Welche Vorstellungen vom Neuen ermöglichen den Abschied aus der Geborgenheit einer jahrhundertealten Tradition? Und wie wirkt sich ein solcher Aufbruch auf die Wirklichkeit derer aus, die bleiben? PROTESTANTEN! ist eine Geschichte von Bekennen und Vertreibung, von einem Paradigmenwechsel im menschlichen Selbstverständnis, der es ermöglicht, das eigene Leben neu zu verorten und in
eine persönliche Verantwortung zu treten.
|
|